Tag der Tracht in Klockenhagen – lebendige Pflege des Brauchtums in Mecklenburg Vorpommern
Alljährlich findet der Tag der Tracht statt. Immer am 3. Sonntag im Oktober. In diesem Jahr war das am 18.10.2020. Der Tanzverband MV konnte kurzfristig das Freilichtmuseum Klockenhagen dafür gewinnen. Aufgrund der Coronamaßnahmen war das alles sehr fraglich. Bis kurz vor dem Termin stand der Tag völlig in den Sternen. Keiner wusste, wie sich die Coronamaßnahmen an diesem Tag auswirken werden. Also hieß es abwarten. Dem Freilichtmuseum und der Gaststätte "Up dei Däl“ und den Organisatoren vom Tanzverband gilt daher unser besonderer Dank, die uns diesen Tag dennoch möglich gemacht haben.
Der Morgen war nass und kalt, auf der Hinfahrt regnete es ununterbrochen. In Klockenhagen eingetroffen, riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam hervor. Wird der Tag sich doch noch von seiner sonnigen Seite zeigen? Die Tänzerinnen und Tänzer begrüßten sich auch nicht wie gewohnt. Corona machte uns auch hier einen Strich durch die Rechnung. So blieben wir auf Abstand. Aber wir waren froh, dass wir uns überhaupt treffen konnten. Zu Beginn gab es ein gemeinsames Frühstück. Das war eine gute Gelegenheit zum Austausch mit den anderen Tänzern und Tänzerinnen, von dem auch an diesem Tag wieder rege Gebrauch gemacht wurde. Nach dem Frühstück teilten sich die Aktiven in zwei Gruppen.
Für den Tag waren sowohl Führungen auf dem Gelände des Freilichtmuseums, als auch ein Vortrag über die gesetzlichen Bestimmungen der Coronamaßnahmen eines Rechtsanwaltes geplant. Am Nachmittag war eine Modenschau der Trachten vorgesehen. Das gemeinsame Tanzen musste coronabedingt ausfallen.
Wilfried Steinmüller, Ortschronist, führte über das Gelände des Freilichtmuseum Klockenhagen. Herr Steinmüller, der sich seit vielen Jahren mit der Geschichte des Landes beschäftigt wusste viel zu berichten, insbesondere auch über die Entstehung dieses einmaligen Freilichtmuseums, so wie auch des Freilichtmuseums in Schwerin Mueß. Beide feierten in diesem Jahr ihren 50. Jahrestag. Herr Steinmüller verriet uns auch, warum wir alle Nachkommen vom Rattenfänger von Hameln sind und warum so viele Orte in Mecklenburg auf Hagen enden. Sehr spannend! Er zeigte uns die einzige noch vorhandene Bockwindmühle Mecklenburg Vorpommerns, die auf dem Gelände neu aufgebaut wurde und sogar noch betrieben werden kann. Leider war eine Stunde Führung viel zu kurz.
Der Vortrag des RA Maik Weinert von der Rechtsanwaltskanzlei Axel Günther aus Ribnitz-Damgarten erläuterte die gesetzlichen Bestimmungen des Bundes und des Landes Mecklenburg Vorpommern, die in der Umgangssprache Coronamaßnahmen genannt werden. Für die Umsetzung der Gesetze bezog er sich auf den Sportbund, insbesondere auch auf den Sportbund des Landes Mecklenburg Vorpommern.
Am Nachmittag moderierte Iris Kossmehl charmant durch die Modenschau der Trachten. Da die Sonne immer noch schien, fand die Modenschau im Freien statt und zog so die Aufmerksamkeit einige Besucher auf sich.
vorgestellt wurden die:
- Mönchguter Tracht
- Gnoiner Tracht nach Pastor Mussäus
- Fischländer Tracht
- Zepeliner Tracht
- Lieperwinkler Tracht
- der Schweriner Warp Rock und
- die Schweriner Landtracht
Weiterhin waren die Poeler Tracht aus dem 18. Jhdt. und dem 19. Jhdt. zu sehen. Bei diesen beiden Trachten konnte man sehr gut die Entwicklung der Trachten erkennen.
Mit diesem Tag haben die Tänzer und Tänzerinnen ein weiteres Mal aktiv das Brauchtum des Landes Mecklenburg Vorpommern der Öffentlichkeit präsentiert.
Glücklicherweise fiel dieser Tag in die Zeit, in der die Coronamaßnahmen etwas gelockerter waren, so dass er stattfinden konnte, wenn auch nicht wie gewohnt. Und auch das Wetter war uns wohl gesonnen und die Sonne schien den ganzen Tag.
Wir danken dem Tanzverband MV und den Organisatoren und Allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben.